Eine gigantische Gemeinschaftsleitung, um den Deich zu befestigen.

Madagaskar - Die Bemühungen der Bauerfamilien ihre Lebensbedingungen zu verbessern stossen auf unvorhersehbare Wetterverhältnisse. Die Auswirkungen zu begrenzen ist eine wichtige Herausforderung für die Zukunft.

In der Gemeinde von Ambohidrananandriana begleiten wir Bauernfamilien bei Ihren Bemühungen ihre Lebensbedingungen zu verbessern. Um dies zu erzielen, unterstützen wir das Errichten von Wasserdämmen um das Bewässern der Felder zu erleichtern sowie von Gemeinschaftsspeichern zur Lagerung der Ernten. Wir bieten auch Mikrokredite zur Diversifizierung der wirtschaftlichen Aktivitäten an und führen Schulungen zur Verbesserung der Anbaumethoden durch. Insgesamt streben wir einen ganzheitlichen Ansatz an, der darauf ausgerichtet ist, die Einschränkungen nachhaltig abzubauen, mit denen die ländlichen Gemeinschaften konfrontiert sind.

Das Unvorhersehbare vorhersehen

Die Veränderungen dank der Interventionen könnten aussergewöhnlich sein, würde die Region nicht regelmässig von Unwettern heimgesucht. Am Jahresanfang führten Dürren gefolgt von Überschwemmungen zu grossen Ernteausfällen, was die Nahrungsmittelversorgung der lokalen Bevölkerung gefährdete. Anstelle der erhofften 3 Tonnen pro Hektar konnten die Bauernfamilien nur 1.2 Tonnen ernten. Die Problematik verschlimmert sich durch Schlammlawinen von den benachbarten Bergen her, die in extremen Fällen das gesamte Anbaugebiet zerstören. Das Ausmass der Schäden ist sogar auf Satellitenbildern sichtbar.

Der Klimawandel verstärkt diese Wetterphänomene und stellt heute ein grosses Problem für die Entwicklung der nachhaltigen Landwirtschaft dar. Rakotondrahasy Herilaza Mamitian berichtet: „Es ist frustrierend zu sehen, wie das vorhandene Potential vor unseren Augen innerhalb von Minuten durch heftigen Regen zerstört wird. Ich bin noch heute wütend darüber, weil uns das wieder in eine kritische Lage zurückwirft“.

Anstrengungen im Mass der Herausforderungen

Angesichts dieser Lage bleibt Vorbeugung die oberste Priorität. Wir müssen Massnahmen ergreifen, um die Auswirkungen des Klimawandels abzuschwächen. So haben wir die Verstärkung des Deiches von Vavaharana auf einer Länge von über einem Kilometer unterstützt. Der versandete Wasserlauf wurde gereinigt, um die Überschwemmungsgefahr der 150 Hektaren Reisfelder zu verringern. Es ist weiter geplant, einen weiteren 60 Metern langen Abschnitt mithilfe von Gabionen zu stabilisieren. Ergänzend zu diesen Massnahmen wurden Sickergruben angelegt und 10’400 Bäume in den Einzugsgebieten gepflanzt, um die Böden zu befestigen und die Erosion zu begrenzen. Es handelt sich um gewaltige Gemeinschaftsarbeit.

Die Zeiten ändern sich und die Herausforderungen nehmen zu. Die Hauptaufgabe besteht darin, genügend Zeit der Prävention zu widmen, eine Vorgehensweise, die für Bauernfamilien, die oft gezwungen sind, von Tag zu Tag zu leben, nur schwer umzusetzen ist.

Xavier Mühlethaler

Übersetzt von Aline Tantscher