Vietnam - Bericht über einen Besuch im Hochland – zwischen zauberhaften Landschaften und Begegnungen mit der ethnischen Minderheit der Co’ Tu, die im Einklang mit ihren Traditionen lebt.
Die Stadt Da Nang ist der Ausgangspunkt meiner Besuche der Projekte von Nouvelle Planète im zentralvietnamesischen Hochland. Es dauert nicht lange mit dem Auto, um diese Megastadt mit 1,5 Millionen Einwohnern und ihren Wolkenkratzern zu verlassen und sich am Fusse der Berge auf einer kleinen kurvenreichen Strasse wiederzufinden.
Entlang von Flüssen in engen Tälern, umgeben von bis zu 1’000 Meter hohen Bergen, die noch mit tropischem Regenwald bedeckt sind, benötigen wir drei Stunden, um die Stadt Tây Giang zu erreichen. Nach unzähligen Kurven ist es eine Erleichterung, endlich im Hauptort dieses Bezirks anzukommen. Diese Stadt mit 20’000 Einwohnern besteht zu 95 % aus Mitgliedern der ethnischen Minderheit der Co’ Tu.
Ein Halt ist notwendig, um die Behörden zu treffen. Nicht nur die des Bezirks, sondern auch die der Provinz müssen unsere Besuche sowie die unterstützten Projekte genehmigen.
Hier ist das besonders wichtig, da wir uns nur 10 km von der Grenze zu Laos entfernt befinden. Die Behörden entscheiden, dass uns eine Person begleiten wird. Wie so oft, wenn der Staat involviert ist, erleichtert das unsere Arbeit, stellt aber auch eine Form der Kontrolle dar, der wir uns bewusst sind.
Wir setzen unsere Fahrt fort. Der Asphalt weicht schnell einer Serpentinenpiste, die sich an den Berghang schmiegt. Wir sind von Grün umgeben – nicht mehr von Wäldern, sondern von gepflanzten Bäumen und Feldern, selbst an den steilen Hängen der Berge. Zum Glück müssen wir nicht sehr weit fahren.
Wir kommen in einem typischen Dorf der ethnischen Minderheiten an. Das Auto hält im Zentrum, in der Nähe des traditionellen Gemeindehauses. Dieses ist wie alle Häuser auf Stelzen gebaut und befindet sich im Herzen des Dorfes. Dort finden die Gespräche mit den Dorfbewohnern statt.
Dieses Eintauchen in ein Co’ Tu-Dorf erinnert uns an die Bedeutung des direkten Kontakts mit der lokalen Bevölkerung – um ihre Bedürfnisse zu verstehen, aber auch um nachhaltige und respektvolle Projekte im Einklang mit ihrer Lebensweise zu entwickeln.
Philippe Randin
Übersetzt von Sarah Reinhard

